1000 Weine aussortiert – Badischer Winzerkeller optimiert Sortiment

Wir alle sind froh, wenn es wieder aufwärts geht. Wir wollen uns in eine tragfähige Zukunft entfalten, nach vorne gehen und unseren Badischen Winzerkeller zu dem machen, was er einmal war - Schrittmacher in der badischen Erzeugerlandschaft. Deswegen unternimmt das Haus der badischen Winzer einen tiefgreifenden Schritt und reduziert sein Sortiment um rund 2/3 seiner Sortimentsbreite. Wir vertiefen unsere Markenstruktur und fokussieren uns auf die namhaften Artikel, die eindeutig auf das Traubengeld unserer Winzer einzahlen. Denn oberstes Gebot ist die Sicherung des heimischen Winzerhandwerks. Mit unserer Roadmap 2023 haben wir uns hierzu klar aufgestellt und setzen nun die elementaren Schritte nachhaltig um und durch.

 

Meilenstein in der Geschichte des BWK

Gerade in unseren Jubiläumsjahr 70 Jahre Badischer Winzerkeller setzen wir auf Wendungen von der Tradition in die Moderne. Seit Jahrzehnten jonglieren wir mit einem Bauchladen von rund 1.488 Artikeln und bedienen alles in allen Absatzkanälen. Das kann auf Dauer nicht gutgehen. Deshalb handeln wir jetzt und legen bis 31.12.22 den Schalter um und fokussieren uns auf ein „Best of der Sonnenwinzer-Weine“. Wir nutzen die Markanz der aus der Historie gewachsenen Bestseller und schärfen kontinuierlich das Profil werthaltiger Sortimente und Marken, damit wir auch in Zukunft kraftvollen und sichtbaren Absatz generieren können.

 

Gute Gründe. Die Vorteile überwiegen

Mit 20 % unserer Weine machen wir 80 % unseres Umsatzes. Da liegt es auf der Hand, in diese Richtung zu wirken und unser Sortiment auf gesunde Füße zu stellen. Unser Artikelangebot ist mit 1.488 verschiedenen Artikeln zu komplex. Turbulente Zeiten und Rahmenbedingungen machen es zudem erforderlich, die längst überfälligen Sortimentsbereinigungen vorzunehmen – jetzt! Im Visier unseres unternehmerischen Denkens und Handelns ist es, unsere Weine wirtschaftlicher und kostengünstiger zu produzieren und damit das Auskommen unserer angeschlossenen Winzer:innen zu sichern. Unser Sortiment wird übersichtlicher, schneller erfassbar und relevanter für unsere Kunden. Sortimentsreduktion heißt auch, in verbleibende Produkte und eine fokussierte Markenpolitik zu investieren. Im Blick die Konsumentenrelevanz: In diesem Jahr werden unsere überarbeiteten Markenlinien Martin Schongauer und Heinrich HansJakob auf die Bühne gehoben und präsentieren sich im aktuellen Auftritt. Unterm Strich wird unsere Vielfalt aus Baden noch eindeutiger, sichtbarer und klarer. Trotzdem bleibt die „Qual der Wahl“ aus unserem Erzeuger-Portfolio. Auf dem Weg zu noch mehr Nachhaltigkeit und Klimaneutralität bauen wir neue Grundfeste weiter aus. Durch Reduzierung der Brandbreite von Flaschenformen, Kapseln, Etiketten und Kartonage und damit einhergehender Vereinheitlichung und Bündelung vermeiden wir unnötige Warenumschließungen und Verpackungsmaterial. Für uns ein bewusster Schritt zu einer zeitgemäßen CO2-Bilanz. Wir geben uns vom Weinberg bis ins Weinregal „Raum für Neues“ und damit Innovationen, die wir im neuen Gestaltrahmen entwickeln und dabei das Ohr nah am Verbraucher haben werden. Das ist uns wichtig und so gehen wir einen bewussten Weg. Wir formulieren mit unseren Handelspartnern neue Regeln des Marktes. Dabei gibt der Verbraucher den Takt vor – umweltgerecht, authentisch und nah. Wir als Badischer Winzerkeller, als Erzeugerverbund in Baden, sind zu groß um klein zu sein und zu klein, um groß zu sein. Unser Rollenverständnis liegt dazwischen. Das sehen wir als Chance, uns mit klarer Identität weiter zu entwickeln und im Umgang mit Naturprodukten Wegweiser in nächste Generationen zu werden. Daher fühlen wir den Puls und Handeln nach den Maßstäben der Zeit.

 

Rebschnitt für Wachstum

Wer meint, die Sortimentsüberarbeitung sei verordnet worden, der hat weit gefehlt. Top down gibt es bei uns nicht. Bottom up haben sich Mitarbeiter:innen ausführlich in Form von Projektgruppen zu allen Produktlinien und Sortimentsgruppen ausgetauscht. In einem intensiven Miteinander wurde an Optimierungen und neuen Lösungen für die Zukunft gearbeitet. Allseitige Mitarbeiterbeteiligung in der Entscheidungsfindung wurde groß geschrieben. Das ist – bildlich gesprochen - wie beim Rebschnitt für mehr Wachstum. Die gewachsene Struktur wird analysiert, alt gewordene Stränge werden sorgsam geschnitten, neue Abzweigungen bereitet und vor allem frische Wachstumstriebe gefördert. „Die gelebte Diversität und das konstruktive Miteinander hat uns sehr beeindruckt“, so die Vorstände, „und es hat uns an unsere Statuten vom 13. März 1952 erinnert, wo unter dem Zweck unsere Genossenschaft steht „Einer für alle, alle für Einen.“ Ein lebendiges Innere hat zu einer wachsenden, neuen Kultur im Hause geführt. Das ist ein zusätzliches Ergebnis aus der laufenden Sortimentsoptimierung. Und es ist vielleicht das Schönste aus unserem augenblicklichen Workflow. Das freut uns!.“

Bilduntertitel:
In den Grundfesten verankert, das Genossenschaftswesen in Breisach – Die Vorstände André Weltz und Christian Schätzle

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